Über Nagaland

Nagaland ist ein indischer Bundesstaat mit einer Fläche von 16.527 Quadratkilometern und knapp zwei Millionen Einwohnern (Stand: 2011). Die Hauptstadt Nagalands ist Kohima (78.584 Einwohner), aber die größte Stadt ist Dimapur mit 107.382 Einwohnern . Dies ist auch der Ort des Geschehens für Red Connection.

Nagaland
 
Status Bundesstaat
Hauptstadt Kohima
Gründung 1. Dezember 1963
Fläche 16.527 km²
Einwohner 1.980.602 (2011)
Bevölkerungsdichte 119 Einwohner je km²
Sprachen Englisch, Hindi, Stammessprachen
Gouverneur Ashwani Kumar
Chief Minister T. R. Zeliang 

Lage

Nagaland liegt im äußersten Nordosten Indiens. Mit einer Fläche von 16,527 km² entspricht der Bundesstaat von der Größe her etwa dem deutschen Bundesland Thüringen.

Nagaland ist umgeben von weiteren indischen Bundesstaaten und grenzt außerdem noch an Myanmar im Osten. Die Landesnatur ist durch Berg- und Hügelland geprägt. Höchster Berg ist der Saramati (3826–3841 m) und der zweithöchste der Japfü (3020–3043 m). 

Nagaland ist einer der sogenannten „Sieben Schwesterstaaten“, die den Nordosten Indiens ausmachen.

Klima

Das Klima variiert entsprechend der unterschiedlichen Lagen und Höhen. In den Regionen, die zwischen 1000 und 1200 Metern über dem Meeresspiegel liegen, ist das Klima subtropisch-warm bis heiß. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt in den Tälern bei 23 °C bis 25 °C, in den etwas höhergelegenen Regionen bei 18 °C bis 20 °C.

Dimapur ist sehr flach und liegt nur sehr knapp über dem Meeresspiegel, da kann es im Sommer Temperaturen von 35 °C und höher geben, außerdem wird es sehr schwül. Im Winter dagegen kühlt es stark ab und da es keine Heizungen gibt, wärmt man sich am Feuer und hüllt sich in dicke Kleidung und Decken.

Der höchste Berg Saramati ist im Winter schneebedeckt. Das Klima ist stark durch den Monsunregen geprägt, der 5 Monate von Mai bis September andauert. Da kommt es in Dimapur oft zu Überschwemmungen und in den Bergregionen zu gefährlichen Erdrutschen. Manchmal rutschen ganze Straßenteile ab.

Flora und Fauna

Entsprechend der sehr verschiedenen Klimazonen besitzt Nagaland eine sehr abwechslungsreiche Fauna und Flora. Etwa 55 % der Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Die Wälder reichen von dem immergrünen tropischen Regenwald über subtropischen Regenwald bis hin zu Nadelwäldern und alpinem Baumbestand in den höheren Bergregionen.

Zur Tierwelt zählen unter anderem auch asiatische Elefanten, verschiedene Affenarten, verschiedene Katzenarten (darunter auch Tiger und Leoparden), sehr reiche Vogelwelt, Schildkröten und die fast ausgerotteten Krokodile und Nashörner. Außerdem gibt es viele Schlangenarten, auch giftige.

Bevölkerung und Sprachen

Nagas haben mit den allgemeinen Indern nichts gemeinsam. Die Kultur, Essverhalten, Glaube und Aussehen unterscheiden sich völlig. Sie haben eine komplett andere Gesichtsform mit einem asiatischen Aussehen.

Sie teilen sich auf 16 verschiedene Stämme auf, diese sind die Konyak, Sema, Ao, Lotha, Chakhesang, Angami, Phom, Sangtam, Yimchungrü, Zeliang, Chang, Rengma, Khiamniungan, Pochury, Tikhir und Chirr

Jeder Stamm hat seine komplett eigene Sprache, so dass die Nagas sich untereinander nicht verständigen können. Deshalb entwickelten sie Nagamese, einen Mix aus verschiedenen Sprachen.

Die offizielle Landessprache ist Englisch. Auch der Schuluntericht in den Privatschulen wird in English gehalten.

Geschichte

Die genaue Herkunft der namensgebenden Naga-Stämme ist unbekannt. Eine Einwanderung aus Südwestchina, Südostasien oder den nördlichen mongolischen Regionen wird diskutiert. Die Nagas waren bei der Entstehung des Ahom-Reiches in Assam (1228) schon im späteren Nagaland ansässig. Sie lebten in kriegerischen Stammesgesellschaften und praktizierten unter anderem die Kopfjagd. Die verschiedenen Stämme bekämpften sich gegenseitig und sammelten die Köpfe der Feinde, als Trohäe und Zeichen der Stärke. Für jeden erbeuteten Menschenkopf bekam der Krieger ein neues Tatoo. Dies verleihte ihm Ansehen und Macht.

Nach dem Ende des Ahom-Reiches in Assam kam dieses 1826 unter die Kontrolle der Britischen Ostindien-Kompanie. Die Nagas gerieten durch ihre Praxis, Raubzüge in das Tiefland zu unternehmen, in Konflikt mit den Briten und diese antworteten mit verschiedenen Strafexpeditionen nach Nagaland, die jedoch zu keiner dauerhaften Befriedung führten. Im Jahr 1866 errichtete die britisch-indische Administration in Samaguting (ab 1878 in Kohima) einen Verwaltungsposten, um das Gebiet administrativ zu organisieren. 1879/1880 kam es zu einem landesweiten Aufstand, der durch britische Truppen im Gefecht von Khonoma niedergeschlagen wurde. Danach gaben die Nagas ihren bewaffneten Widerstand weitgehend auf.

In der Folgezeit kamen Prediger ins Land, die einen großen Teil der Bevölkerung von den bisherigen praktizierendem Animismus zum Chr.st.ntum bekehrten. Dadurch wurde auch nach und nach die Kopfjagd eingestellt und die Kämpfe hörten auf.

Unter der aus anderen Teilen Indiens zugewanderten Bevölkerung sind Hinduismus (8,7 Prozent) und Islam (2,5 Prozent) verbreitet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das benachbarte Burma von japanischen Truppen besetzt. Auf dem Gebiet Nagalands fanden Kampfhandlungen statt, unter anderem die Schlacht von Kohima vom 4. April bis 22. Juni 1944, die den Beginn der britischen Gegenoffensive in Burma einleitete.

Schon zu Zeiten Britisch-Indiens bewahrten sich die Nagas ein ausgesprochenes Eigenbewusstsein. Nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft 1947 wurde Nagaland Indien zugeteilt, obwohl ihnen die Unabhängigkeit versprochen wurde. Da ihnen diese verwehrt wurden, kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen, zwischen der indischen Armee und den Naga-Freiheitskämpfern. Es gibt Friedensabkommen und Waffenstillstand, dennoch versuchen die Nagas bis zum heutigen Tag ihre Unabhängigkeit zu bekommen.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Nagalands ist immer noch relativ stark durch die Landwirtschaft geprägt. Reis ist das wichtigste angebaute Grundnahrungsmittel und wird auf etwas mehr als 50 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche angebaut.

Obwohl sich die Regierungen Nagalands seit Jahren bemühen, insbesondere exportorientierte Gewerbe und Industrien anzusiedeln, sind die Erfolge bisher eher bescheiden. Die Industrie ist gering entwickelt. Es dominieren dabei textilverarbeitende Betriebe und solche, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten.

Nagaland gilt als reich an mineralischen Rohstoffen. Dazu zählen Erdöl- und Erdgasvorräte im Nordwesten entlang der Grenze zu Assam.

(Quellenangabe: Wikipedia)