sonnig heiße Grüße aus Nagaland. Heute geben wir euch hauptsächlich Einblicke in die Jugend. Viel Spaß beim Lesen.


The Garden Youth
Bei unserer Jugend tut sich so einiges. Viele unserer Kinder sind nun zu Teenagern geworden und haben dementsprechend andere Bedürfnisse und Interessen. Nach den ganzen Lockdowns hatten wir uns zuerst auf die Kinder konzentriert und hatten keine Jugendevents mehr. Aber die Not war deutlich sichtbar. Seit einigen Monaten haben wir wieder wöchentliche Treffen für die Jugend. Wir haben die typischen Herausforderungen: Rebellion, Beziehungen, Rauchen und Alkohol etc. Ausprobieren und in schwierigen Fällen haben manche die Schule abgebrochen. Wir stoßen immer wieder an die gleichen Probleme, sie leben in einem extrem kriminellen und sozial-schwachem Umfeld, ohne Recht und Ordnung und viele Eltern kümmern sich nicht entsprechend um ihre Kinder. Außerdem wird in diesem Gebiet um den “The Garden” eine billige Droge verkauft, von der man sehr schnell abhängig wird. Es ist ein Pulver, welches von Heroin abstammt und entweder gespritzt oder mit erhitzen inhaliert wird. Einige von euch können sich bestimmt noch an Atsa erinnern, unsere frühere Mitarbeiterin, die auch beim “The Garden” wohnt. Ihr jüngster Bruder hat zugegeben, dass er diese Droge, sie heißt Sunflower, genommen hat. Allerdings hat er so getan, als ob er nur mal probiert hat und jetzt aufgehört hat. Es wird erzählt, dass ein paar Andere dies auch probiert haben. Wir luden einen befreundeten Mi.ssi.onar zu einem Seminar ein, der in dem Bereich Drogen Rehabilitation arbeitet und er schenkte den Jugendlichen Aufklärung in dem Bereich. Samuel ging auch zur Seelsorge zu ihm. Trotzdem verhielt sich Samuel weiterhin auffällig und schwänzte auch die Schule. Die Familie erlaubte, dass wir ihn für eine Weile bei uns (Familie Kinimi) zu Hause aufnehmen, um ihm aus der Sucht zu helfen. Tagsüber ging er mit Aki in seine Essenskantine im Krankenhaus, um etwas mit zu helfen, damit er beschäftigt ist. Leider stellte sich heraus, dass Samuel schon recht tief in der Sucht steckt. Er hat mehrmals von uns und anderen Geld gestohlen, ist abgehauen und hat sich Drogen besorgt. Egal wie sehr wir auf ihn aufpassten, er hat es immer geschafft sich etwas zu besorgen und high zu werden. Wir stießen an unsere Grenzen und merkten, dass wir professionelle Hilfe brauchten. Durch unseren Freund bekamen wir den Kontakt zu einer guten und chri.st.lichen Drogen Reha. Es hat etwas gedauert die Familie und auch Samuel zu überzeugen. Denn in eine Reha zu gehen und zuzugeben, dass man abhängig ist, ist ein großer Schritt und die Scham ist groß. Dazu kommt die Angst vor Ablehnung in der Gesellschaft. Außerdem ist Samuel kurz vor seinem Abschluss der 12. Klasse. Aber letztendlich hat jeder erkannt, dass er Hilfe braucht und dass sein Leben davon abhängt frei von der Sucht zu werden. Die Reha ist sehr gut, mit viel Seelsorge und bi.blischer Lehre. Außerdem können Schüler dort ihre Schulaufgaben machen und für die Prüfungen lernen. Von einem Mitarbeiter werden sie dort hingefahren. Nach der Reha wollen wir nicht, dass er wieder in sein altes Umfeld zurückkehrt, die Gefahr rückfällig zu werden ist zu groß. Er hat noch eine Schwester, die in einem anderen indischen Staat arbeitet. Dort soll er mit der Schule weiter machen. Allerdings muss er dazu die 12. Klasse bestehen, sonst wird er nicht aufgenommen.
Bitte be.tet für Samuel, dass er in dieser 3-monatigen Therapie frei wird und auch nicht wieder rückfällig wird und dass er trotz allem seine 12. Klasse besteht.



Mehr aus der Jugend: Sarita
Vielleicht erinnert ihr euch an Sarita. Ihr Vater ist während des Lockdowns gestorben und ich habe schon öfters von ihr erzählt. Wir konnten deutlich sehen, dass sie strauchelt und sie hat sich sehr auffällig verhalten. Die Red Connection Mitarbeiter wollten öfters aufgeben und meinten, sie hätte einen schlechten Einfluss auf die anderen und wir sollten sie ausschließen. Aber dies ließ ich nicht zu. Ich ermutigte sie immer wieder, dass gerade Jugendliche wie sie, uns am meisten brauchen und dass da sonst niemand ist, der ihr helfen kann. Ja wir haben auch unsere Grenzen und manche Kids sind so extrem rebellisch und zeigen uns, dass sie kein Interesse an uns haben und lassen sich absolut gar nicht helfen. Aber einige, so wie auch Sarita, sind trotz Allem offen und kommen zu uns. Sie gehen einfach durch Schwierigkeiten und straucheln mit ihrem Leben und der Pubertät. Es ist ein Aufschrei für Aufmerksamkeit und Hilfe. Solange sie es zu lassen, werden wir alles tun, um ihnen da durchzuhelfen. Denn diese Jugendjahre sind sehr wichtig und definieren ihre Zukunft. Go.tt sei Dank öffnete sich Sarita mir gegenüber und es wurde ersichtlich, dass sie noch nicht über den Tod ihres Vaters hinweg ist. Sie kommen eigentlich aus Nepal und ihr Vater hatte eine gute Anstellung in Nagaland. Sarita wurde in Nagaland geboren und wuchs mit ihrem Vater auf. Ihre Mutter und Geschwister waren meistens in Nepal. Nun gibt es einige Reibereien zu Hause und sie müssen erstmal lernen miteinander auszukommen. Mit dem Tod des Vaters stürzte die finanzielle Versorgung ein und Sarita wurde emotional der Boden unter den Füßen weggerissen und all dies in einem Alter, das sowieso herausfordernd ist. Wir wissen, dass Sarita das Rauchen und Alkohol trinken ausprobiert hat und öfters die ganze Nacht auf Partys verbracht hat. Nun stellte sich die Frage, ob sie auch die Droge Sunflower nimmt. Die letzte Woche waren Schulferien, welche sie bei uns Kinimis zu Hause verbrachte. Wir hatten eine gute Zeit zusammen und viele gute Gespräche. Ich habe sie genau beobachtet, zwecks Suchtverhalten. Ich konnte absolut nichts finden und feststellen. Das war eine große Erleichterung. Ich kenne diese Kids seit 7 Jahren und es schmerzt, wenn sie durch Schwierigkeiten gehen oder wie Samuel in die Abhängigkeit rutschen. Bitte be.tet für Sarita, ihre Familiensituation, alle Schwierigkeiten die mit der Pubertät zu tun haben und dass sie behütet bleibt in irgendetwas Schlechtes abzurutschen. Ich ermutigte sie auch, sich nur an Freunde zu halten, die Je.sus Nahe sind. Im Allgemeinen be.tet bitte, dass die Jugendlichen die Finger von Drogen lassen und dass sie sich ihre Freunde sorgfältig aussuchen. Gerade in dem Umfeld, wo sie aufwachsen ist es so herausfordernd gute und gläubige Freunde zu finden. Bet.et auch für uns und alle Mitarbeiter, es ist nicht immer leicht.

Der Rechte ist Abchar, er hat leider die Schule vorzeitig abgebrochen und hat sich durch einen schlechten Freundeskreis negativ verändert. Wir haben versucht ihn wieder auf die richtige Spur zu bringen, aber seine Eltern konnten ihn nicht mehr händeln und schickten ihn ins Dorf zu den Großeltern.
Vielen Dank für all Eure Unterstützung und Geb.ete.
Zusammen dienen wir den Vergessenen und Armen Nagalands
Herzliche Grüße,
Eure Katrin und Aki Kinimi
mit Red Connection Team